Edelstahlbearbeitung mit FEIN

Profi-Tipps rund um die Oberflächenbearbeitung von Edelstahl

Edelstahl ist eine edel korrodierende Legierung, die unempfindlich gegenüber Säuren und Laugen ist. Dies wird insbesondere durch die Eigenschaften der Legierungsbestandteile gewährleistet:

  • rostfrei durch Chrom, Molybdän verstärkt diese Wirkung zusätzlich
  • widerstandsfähig gegen Säure durch Nickel
  • erhöhte Verarbeitungsfähigkeit durch Vanadium

In Branchen, in denen Korrosionsschutz und Hygiene eine wichtige Rolle spielen, sind Edelstähle besonders interessant:
In der Umwelt- und Konsumgüter-Industrie, im Bauwesen und chemischen Anlagenbau, in der Lebensmittelverarbeitung oder Medizin- und Pharmatechnik sowie im Schiffsbau ist Edelstahl im Einsatz, da stahl-typische Eigenschaften erhalten sind:

  • verschleißfest
  • zerspan- und schweißbar
  • temperaturbeständig, leitfähig

Doch Edelstahl ist zeitgleich auch empfindlich, daher geben wir Ihnen mit FEIN die richtigen Werkzeuge für eine Edelstahl- Oberflächenbearbeitung an die Hand.

Bohren in Edelstahl

Akku-Bohrschrauber für schwere Bohrarbeiten in Metall

Für wirtschaftliches und effizientes Bohren werden in Industrie und Handwerk oft Akku-Bohrschrauber eingesetzt, wie Akkuschrauber mit vier Gängen und Drehzahlen bis 4.000 Umdrehungen.
Die 4-Gang-Akku-Bohrschrauber ASCM sind die leistungsstärksten von FEIN. Sie liefern die jeweils richtige Drehzahl und damit perfekte Schnittgeschwindigkeiten für jeden Bohrdurchmesser.

Erster Schritt: Schnittgeschwindigkeit bestimmen
Werden vom Bohrer-Hersteller keine Schnittgeschwindigkeiten genannt, gibt FEIN für die gängigsten Bohrer-Typen folgende Empfehlung:

  • Handelsübliche Standardbohrer aus HSS sind verschleißfest und bohren in Baustahl mit einer Schnittgeschwindigkeit von bis zu 40 Meter in der Minute.
  • Mit Titan-Nitrat (TiN) beschichtete Bohrer sorgen für eine geringere Reibung und sind härter. Sie haben mit 50 Meter in der Minute eine deutlich höhere Schnittgeschwindigkeit und eine längere Lebensdauer.
  • Hartmetall-Bohrer sind spröder und bruchempfindlicher bei Druckbelastung. Sie kommen handgeführt bei sehr zähen Metallen, zum Beispiel bei Schmiedestahl, zum Einsatz. Sie erreichen in Baustahl Schnittgeschwindigkeiten von 70 Meter in der Minute.

Zweiter Schritt: Gang festlegen
Je nach Bohrlochdurchmesser und Schnittgeschwindigkeit empfiehlt FEIN den passenden Gang:
So kann ein Loch mit vier Millimeter Durchmesser im vierten Gang mit schnellen 3.950 Umdrehungen in der Minute gebohrt werden und bei acht Millimeter Durchmesser noch mit 1.950 Umdrehungen im dritten Gang.
Im Gegensatz zu einem 2-Gang-Bohrschrauber arbeiten Handwerker damit deutlich schneller und präziser.

Profi-Tipps

  • Damit Bohrungen in Metall schnell erledigt sind und Bohrer nicht übermäßig verschleißen, müssen Metallbearbeiter auf die richtige Schnittgeschwindigkeit achten.
  • Grundsätzlich gilt: Je härter das Material, desto geringer sollte die Drehzahl gewählt werden. Mit einem 4-Gang-Bohrschrauber arbeiten Sie also schneller und präziser.

Polieren von Edelstahl-Oberflächen

Hygienische und hochglänzende Oberflächen sind Pflicht in bestimmten Sparten, wie im Lebensmittel- oder Pharmabereich.

Deshalb sollte bereits bei der Auswahl der Edelstahlsorte darauf geachtet werden, dass sie für das Hochglanzpolieren geeignet ist. Je nach Beschaffenheit der Oberfläche ergeben sich die einzelnen Arbeitsschritte:

Grobe Oberflächen, eventuell sogar mit Kratzern oder Walzhaut, müssen intensiv vorgeschliffen werden. Mit einem regelbaren Winkelschleifer und Klettschleifscheiben mit spezieller Pyramidenstruktur erzielen Sie ein optimales Ergebnis, da sie einen hohen Abtrag ermöglichen.

Die Oberfläche wird dann bei einer Drehzahl von 4.200 Umdrehungen / Minute im Rotationsverfahren schrittweise aufgebaut:
- Tiefe Kratzer entfernen Sie mit einem Pyramix-Schleifblatt mit Korn 280.
- Feinere Kratzer und Rautiefen werden mit Korn 400 oder Korn 800 reduziert.
- Anschließend bereiten Sie die Edelstahloberfläche mit einem Schleifblatt mit Korn 1.400 für das Polieren vor.

Mit einem Polierring und einer Vorpolierpaste bearbeiten Sie nun die vorgeschliffene Edelstahloberfläche mit einem Schleifpolierer bei maximal 2.200 bis 2.500 Umdrehungen / Minute.
Im nächsten Schritt wird mit einem weichen Polierring und einer Abglänzpaste bei gleicher Drehzahl bis zum Spiegelglanz poliert. Poliert wird in Vor- und Rückwärtsbewegungen „über Kreuz", mit einem Mikrofasertuch vermeiden Sie dabei Kratzer.

Welche Poliermittel und -pasten oder Elektrowerkzeuge verwendet werden, hängt immer von der jeweiligen Ausgangssituation und Ihrem gewünschten Ergebnis ab.

Profi-Tipps

  • Polierringe sollten immer nur für eine Polierpaste verwendet werden.
  • Extra weiche Polierringe bringen noch mehr Glanz auf Edelstahloberflächen. Zusammen mit weißen Abglänzpasten erreichen diese Polierringe aus Vliesstoff ein „High-End-Polish“.

Schweißnähte entfernen auf Edelstahl-Oberflächen

Eine der anspruchsvolleren Ausgaben in der Metallbearbeitung ist das Entfernen von Schweißnähten.

Für die präzise Bearbeitung von Rohren gibt es spezielle Fächerscheiben mit einer weichen Vlieslamellen-Zwischenlage (1). Diese elastischen Scheiben können auch schräg zur Schweißnaht gehalten werden. Mit einer Drehzahl von maximal 4.200 Umdrehungen bringen sie einen schnellen Abtrag an den angrenzenden Oberflächen - ohne Bildung von Facetten (2).
Nutzen Sie anschließend ein Lamellen-Schleifrad mit Korn 120 (Drehzahl: 2.500 bis 2.800 Umdrehungen in der Minute) für ein Satin-Schliffbild (3).
Mit einer Finishingscheibe (4) und einer Drehzahl von 3.500 Umdrehungen wird die Oberfläche schließlich im Rotationsverfahren auf ein perfektes Endfinish gebracht.

Flächiges Abtragen von Edelstahl

Dickwandige Edelstahlbleche haben herstellerbedingt eine glasharte und raue Oberfläche.

Diese sogenannte Walzhaut entsteht beim Warmwalzen und erschwert durch ihre Härte die weitere Bearbeitung der Oberfläche. Da dickwandige Edelstähle oft in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie verwendet werden, sollten aus hygienischen Gründen festgelegte Rautiefenwerte sehr gering sein, damit sich keine Verunreinigungen bilden.

Schleifen Sie die Walzhaut vollständig ab, um die Oberfläche von warm gewalztem Edelstahl aufzubereiten. Die harte Schicht muss im ersten Arbeitsschritt vollständig abgetragen werden. Die Edelstahl-Experten von FEIN empfehlen an dieser Stelle, zuerst gröber vorzuschleifen, damit die Spitze des Schleifkorns nicht verrundet oder aufglast - ansonsten ist kein Materialabtrag mehr möglich.

Profi-Tipp

Erzielen Sie hohe Standzeiten und einen recht kühlen Schliff, indem Sie Schleifhülsen mit Zirkonkorund sowie schleifaktive Kühlstoffe verwenden.


Zusätzliche Informationen zum Thema Edelstahl und dessen Bearbeitung finden Sie auch auf unseren Ratgeberseiten oder im zugehörigenBlätterkatalog "FEIN - Einfach glänzende Ergebnisse".

Ratgeber Schleiftechnik und Trenntechnik

Erfahren Sie hier alles, was Sie zum Thema Schleifen und Trennen wissen müssen sowie wichtige Informationen zu Schleifen und Trennen von verschiedenen Werkstoffen.

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