Warum es für den perfekten Flächenschliff die richtige Technik braucht 

Nicht mehr fürs Grobe, aber noch vor dem Feinen bearbeiten Sie als Industriemeister in Ihrer Werkstatt Werkstücke mittels Flächenschliff. Für die gute Bearbeitung entscheidend sind mehrere Aspekte: die Größe der zu bearbeitenden Oberfläche, die Wahl des geeigneten Werkzeugs mit dem passenden Rotationsprinzip und die optimal auf die Werkstückoberfläche angepasste Geschwindigkeit. Ihr Ziel: Das Werkstück soll schöner und die Oberfläche noch glatter werden. Ein Materialabtrag oder gar eine Veränderung der Form sind beim Flächenschliff nicht gewollt.
Mit dem Wunsch, die Werkstoffoberfläche weiter zu veredeln, einen Materialabtrag aber unbedingt zu vermeiden, gilt beim Flächenschliff ganz besonders: Augen auf bei der Werkzeugwahl und dem Schleifmittel. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen Methoden und Werkzeuge für den Flächenschliff vor und erläutern, wie Sie Top-Ergebnisse erreichen.

Rund ist nicht gleich rund – die passende Bewegung und Schleiftechnik finden

Anders als beim Grobschleifen verfolgt das Flächenschleifen nur ein Ziel: die höchste Oberflächengüte an einem Bauteil zu erreichen, die technisch möglich ist. Als Werkstattmeister stellt Sie das vor echte Herausforderungen, denn die im industriellen Umfeld genutzten Bauteile und Komponenten sind je nach Branche und Einsatzort vielfältig: es gilt, verschiedene Größen ebenso zu berücksichtigen wie unterschiedliche Formen und nicht zuletzt eine Vielzahl an Materialien.
Entsprechend groß ist das Spektrum der Werkzeuge die zum Einsatz kommen. Da sind zum einen die Maschinen, deren unterschiedlichste Bewegungsmuster entscheidend für den Flächenschliff sein können:

  • Rotation: Das Werkzeug führt eine einfache, rotierende Bewegung entlang der Achse oder des Radius aus.
  • Kreisförmig: Die Unterlage macht kleine, exzentrische Bewegungen. Die Körnung wird zwecks Abschliff der unebenen Oberfläche verschoben.
  • Zufalls-Kreisform: Eine übereinanderliegende, rotierende Bewegung entsteht während jeder kreisförmigen Rotation, die sich ihrerseits erneut in Kreisen bewegen und Wirbel erzeugen. In Fachkreise nennt sich diese Bewegungsart „duale Aktion“.

Tipp: Achten Sie bei der Wahl des passenden Werkzeuges auf das Bewegungsmuster. Kreisförmige und zufalls-kreisförmige Werkzeuge sind unterschiedlich konstruiert. So lässt sich technisch auch ein schwingender Aktionsmodus realisieren, statt des klassisch rotierenden. Zufalls-kreisförmige Werkzeuge bilden eine Exzentrizität zwischen Spindel und Motor. Zwar eignen sich Werkzeuge beider Bewegungsmuster für den Flächenschliff und nutzen Schleifmittel auf Unterlage. Die geschmeidigere Oberfläche ist bei zufalls-kreisförmigen Schleifern zu finden.

Scheibe, Stift oder Lamellen: Das Korn definiert den Flächenschliff

Alternativ zu klassischen Schleifmitteln auf Unterlage, lassen sich wahlweise auch Schleifwalzen für den Flächenschliff einsetzen oder Fächerscheiben, die dann mit einer größeren Schleiffläche punkten.
Als Materialien für die Stützteller von Fächerschleifscheiben kommen z. B. Kunststoff und Glasgewebe, Papier, Polyestergewebe, Baumwollgewebe, Filmunterlage aber auch Stahlblech in Frage. Mögliche Kornarten, die zur Anwendung kommen, sind Korund A, Siliciumcarbid-Korn oder Zirkonkorund (ZA), Keramik (CER) und Diamant (D).

Setzen Sie eine Lamellenschleifscheibe für den Flächenschliff ein, profitieren Sie vom gleichmäßigen Verschleiß einzelner Lamellen und dem ständigen Freisetzen neuen Schleifgewebes. Das erhöht die Standzeiten Ihrer Scheibe und wirkt sich qualitätsverbessernd auf das Ergebnis aus.

Hinweis: Lamellenschleifscheiben sind ausschließlich in Laufrichtung des Trägerkörpers einzusetzen. Diese ist im Kern der Hülse gekennzeichnet.

Die Bauteilform kann unter Umständen den Einsatz von Schleifstiften erfordern. Als Korn sind Edelkorund, Normalkorund oder Mischkorund möglich, aber auch Stifte die polierfilzbasiert arbeiten und bei denen z. B. Diamantpaste eingesetzt werden kann.

Tipp: Sollten Sie eine extrem glatte Oberfläche benötigen, kann die Nutzung von Flüssigkeiten sinnvoll sein. So lassen sich verbrauchte Körner effektiv während des Schleifvorganges von der Werkstückoberfläche entfernen. Zudem fungiert die Flüssigkeit als Kühlmittel. Weiter veredeln lässt sich eine solche Oberfläche nach dem Flächenschliff mittels Polieren.

Warum es gut ist, einen Gang herunter zu schalten

1. Bevor Sie mit dem Flächenschliff starten, befreien Sie die Werkstückoberfläche von Schmutz, Fett und Materialrückständen aus vorhergehenden Arbeitsschritten.
2. Wählen Sie ein für Ihr Werkstück, seine Größe und seine Form passendes Schleifgerät und Schleifmittel aus.
3. Bewegen Sie Ihr Schleifgerät in einem ersten Schritt behutsam und langsam ohne viel Anpressdruck über die zu schleifende Oberfläche.

Tipp: Variieren Sie zum Testen des Ergebnisses besser die Drehzahl, nicht aber den Anpressdruck. Alternativ verändern Sie das Schleifmittel bzw. Korn. Passen Sie die Vorschubkraft kontinuierlich an die Drehzahl an. Für den Flächenschliff wird nicht mehr als 60 bis 80 % der maximalen Drehzahl des Werkzeugs empfohlen.

4. Entfernen Sie abschließend sämtliche Schleifrückstände mit einem Mikrofasertuch.
5. Wechseln Sie bei Bedarf das Schleifblatt hin zur nächstfeineren Körnung und führen Sie den Feinschliff fort.

Tipp: Überspringen Sie keine Körnungen beim schrittweisen Vorgehen. Ihr Flächenschliff wird dann deutlich feiner.

Achtung: Gleichmäßige Ergebnisse erzielen Sie nur, wenn das Schleifmittel/Werkzeug ständig in Bewegung ist. Das Verweilen in einer bestimmten Position verschlechtert die Qualität – das Schleifmittel kann sich dort ggf. in die Oberfläche graben.


Flächenschliff – mit der richtigen Werkzeugauswahl zum Ziel

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