Optimale Ergebnisse: Schweißen gut vor- und nachbereiten

Als Meister gehören kleinere Bauteilreparaturen in Ihrer Werkstatt ebenso zum Alltag, wie komplexe Schweißarbeiten – manuelle wie auch automatisierte. Beim Trennen wie auch Fügen gilt: die Mischung macht’s.
Dabei gestalten sich Schweißaufgaben je nach Arbeitsplatz anders – die Größe der zu fügenden Bauteile kann ebenso variieren, wie deren Form oder die Materialbeschaffenheit. Was immer gleich bleibt, egal in welcher Branche Sie und Ihre Mitarbeiter tätig sind: Zu schweißende Bauteile müssen immer sorgfältig vorbereitet und die fertige Naht nachbereitet werden.
Denn: Schweißnähte sollen nicht nur lange halten. Sie sollen in den meisten Fällen optisch ansprechend sein und glatt, um Verletzungen zu vermeiden. Als versierter Metaller im industriellen Umfeld wissen Sie, dass die Geometrie und damit der Schweißvorgang auch mit Blick auf die dynamischen Belastungen des fertigen Bauteils eine zentrale Rolle spielen.
Damit die Naht nicht zur Not wird, haben wir die wichtigsten Fakten zur Schweißnahtbearbeitung zusammengefasst. Erfahren Sie, welche Vorbereitungen unverzichtbar für das Gelingen der perfekten Naht sind und was nach dem Schweißen zu beachten ist.

Von A(nfasen) bis Z(under) – machen Sie das Beste aus jeder Naht

Wie Sie und Ihre Mitarbeiter in Ihrer Werkstatt das Schweißen vorbereiten, hängt zuerst von der Bauteilform und damit auch von der entstehenden Schweißnaht ab. Die Klassiker unter den Schweißnähten: Kehlnaht und X-Naht. Aber auch für den Fall, dass Bördelnähte, I-Nähte, Überlappnähte oder Ecknähte entstehen, gilt: Die Naht wird nur so gut, wie es Vor- und Nachbereitung und damit diese Teilschritte sind:

  • Anfasen
  • Ausfugen
  • Entfernen der Nahterhöhung
  • Schleifen/ Polieren

Für das Anfasen sind Winkelschleifer aber auch Schleifbänder und Frässtifte, Fächerschleifscheiben Fiberscheiben oder Cut&Grind Schruppscheiben hilfreich – hier entscheidet die Größe der Schweißnaht.
Tipp: In unserem Bereich Werkstoffe haben wir alle Fakten zu den gängigsten Metallen gesammelt. So fällt Ihnen die Werkzeugwahl leichter.

Je nach Bauteilform und Einsatzzweck kann es nötig werden, dass Sie an Ihrer Naht vor dem Schweißen ausfugen müssen. Das kann thermisch oder mechanisch unter Zuhilfenahme von Schleifwerkzeugen erfolgen. Welche sich dafür am besten eignen, bestimmen u. a. das Bauteil, sein Werkstoff und seine Geometrie. Gebundene Schleifscheiben sind für unterschiedliche Fugengrößen anwendbar und nur eine Option, die sich Ihnen bietet.

Hinweis: Denken Sie auch an Fette, Öle und andere organische Verunreinigungen. Entfernen Sie diese sorgfältig, um ungewünschte Aufkohlungen oder Einschlüsse in der Schweißnaht zu verhindern.

Ist der Schweißprozess beendet, müssen Schlacken und Zunder oder Schweißspritzer und Anlauffarben runter. Je nachdem welches Verfahren eingesetzt wird, helfen im ersten Schritt der Schlackehammer und dann entsprechende Bürsten. Beachten Sie bitte, dass nicht jedes Borstenmaterial für jedes Metall geeignet ist. Hinweise hierzu finden Sie im Bereich Werkstoffe.
Um die Nahterhöhung auf Oberflächenniveau anzugleichen und Nahtreste abzutragen, sind Frässtifte, Schrupp-, Fächer- aber auch Fiberscheiben eine gute Wahl. Auch Schleifbänder oder Feilen sind je nach Werkstück und Nahtgröße nutzbar. Abschließend erfolgt das Finish und der perfekten Optik steht nichts mehr im Weg.

Im Korn liegen die Details: unterschiedliche Werkstoffe und ihre Ansprüche

In jedem Fall gilt: Ob Kehlnaht oder X-Naht, ob Überlappstoß oder Parallelstoß: Sie definieren bereits über exaktes und sauberes Arbeiten in der Vorbereitungsphase die Lebensdauer Ihres später verschweißten Werkstücks. Damit Sie alle materialspezifischen Besonderheiten kennen, haben wir Do’s und Dont’s im Bereich Werkstoffe für Sie zusammengefasst.

Bevor Sie mit der Nachbearbeitung Ihrer Schweißnaht beginnen, legen Sie Ihre persönliche Schutzausrüstung an und vergessen Sie je nach Material auch die Atemschutzmaske nicht.

  • Nutzen Sie Schraubstock oder Zwinge zum Fixieren des Werkstücks. Achten Sie auf festen Sitz und setzen Sie je nach Material evtl. Kunststoff Holz oder Leder ein, um sensible Oberflächen zu schützen.
  • Bearbeiten Sie die Naht in einem ersten Schritt mit einer Schruppscheibe.

Hinweis: Welches Korn die Schruppscheibe hat, welche Bindung vorliegt und ob schleifaktive Zusatzstoffe eingebracht sind, hängt vom geschweißten Material ab. Nur wenn Sie Scheibe und Korn gezielt und klug wählen, profitieren Sie von der höchstmöglichen Abschleifleistung und hohen Standzeiten.

  • Während des ersten groben Schliffs checken Sie zwischenzeitlich immer das Ergebnis und wechseln bei Bedarf auf eine Scheibe mit anderer Körnung.
  • Mit einer Fächer- oder Reinigungsscheibe verfeinern Sie die Strukturen der Naht weiter und gleichen sich der Materialoberfläche an.
  • Abschließend polieren Sie Ihr Bauteil unter Zuhilfenahme eines materialentsprechenden Schleifmittels.

Vorgehensweise:

  • Starten Sie mit einer dem Werkstoff entsprechenden Körnung.
  • Wechseln Sie erst auf die nächstgröbere Körnung, wenn Sie merken, dass die Abtragsleistung nicht ausreicht und die Schweißnaht ggf. zu kräftig ist.
  • Beachten Sie die maximalen Drehzahlen in Werkstoffabhängigkeit: Aluminium wird eher mit niedriger Drehzahl gefräst und geschruppt. Reduzieren Sie die Drehzahl um 20 %, wenn Sie Schweißnähte an Edelstahlbauteilen nachbearbeiten.
    Achtung: Edelstahl bedarf mit Blick auf das Schleifmittel eine Sonderbehandlung. Bitte informieren Sie sich bei Bedarf auf der Themenseite „Edelstahl“.
  • Arbeiten Sie mit angemessenem Anpressdruck und vermeiden Sie so ein Verglasen der Scheibe.
  • Prüfen Sie regelmäßig die Wärmeentwicklung. Ist diese zu hoch, reduziert sich die Lebensdauer des Schleifmittels.

Tipp: Hohe Standzeiten sind wichtig! Achten Sie zwingend darauf, dass Sie für Schweißnähte nur Fächerscheiben mit aggressivem Korn und hohem Abtrag einsetzen.

Tipp: Legen Sie bei dünnen, stumpf aneinandergeschweißten Blechen eine Aluplatte beim Schleifen unter – das leitet die Wärme optimal ab.


Die richtige Werkzeugauswahl bei der Schweißnahtbearbeitung

Bei der Schweißnahtbearbeitung kommen Fächerscheiben, Schruppscheiben, Fiberscheiben, Vliesprodukte, technische Bürsten und Frässtifte zum Einsatz. Doch wissen Sie auch, worauf es bei der Anwendung ankommt? In unserem kostenlosen Guide zeigen wir Ihnen worauf Sie achten müssen und geben Ihnen wertvolle Tipps und Tricks.

Hinweis zum Umgang mit Trenn- und Schruppscheiben

Wir haben Ihre Sicherheit im Fokus und helfen Ihnen die technischen Spezifikationen von Trenn- und Schruppscheiben richtig zu lesen. Lernen Sie die Risiken kennen und vermeiden! So sind Sie immer sicher im Umgang mit Ihren Schleifmitteln.

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