Schutzkleidung für sicheres Arbeiten in gefährlichen Umgebungen

Bei Schutzkleidung handelt es sich um einen Teil der persönlichen Schutzausrüstung. Sie muss bei allen beruflichen Tätigkeiten getragen werden, die aufgrund ihrer Art Verletzungen oder Gesundheitsbeeinträchtigungen hervorrufen könnten. Die Einsatzgebiete erstrecken sich auf unterschiedliche Branchen: Maschinenbau, Metallindustrie, chemische Industrie, Luft-und Raumfahrt, Energieversorgung, Logistik und Schiffsbau.

Schutzkleidung schützt Ihre Mitarbeiter vor verschiedenen Gefahren:

  • Visuell: Schlechte Sichtbarkeit bei Tag und Nacht
  • Chemisch: Sprühnebel, Spritzer, Gase, Partikel
  • Thermisch: Funkenflug, geschmolzene Metallspritzer, Wärmestrahlung, heiße Flüssigkeiten
  • Elektrisch: Störlichtbogen, elektrostatische Aufladung

Spezielle Schutzkleidung für jedes Einsatzgebiet

Es gibt verschiedene Arten von Schutzkleidung, die sich je nach Anwendungsbereich unterscheiden. Zu den wichtigsten gehören Warnschutzkleidung, Flammschutz- und Schweißerschutzkleidung, Hitzeschutzkleidung, Multinormkleidung sowie Chemikalienschutzkleidung und Einweg-Schutzkleidung.

Warnschutzkleidung ist überall dort notwendig, wo schlechte Sichtverhältnisse vorherrschen. Die Warnjacken, Westen und Hosen bestehen aus fluoreszierenden oder reflektierenden Materialien und werden in drei Schutzklassen unterteilt. Die Schutzwirkung steigt, je höher der Anteil dieser Materialien auf der Schutzkleidung ist. Abhängig vom Anwendungsbereich und dem notwendigen Kontrast zur Umgebung kann zwischen Warngelb, Warnorange und Warnrot gewählt werden.

Flammschutzkleidung wird hauptsächlich getragen, um sicherzustellen, dass sich Kleidungsstücke nicht entzünden und/oder die Flammenausbreitung zu begrenzen. Schweißerschutzkleidung gehört zur persönlichen Schutzausrüstung dazu, wenn ein Mitarbeiter Schweißarbeiten ausführt. Hitzeschutzkleidung ist zum Beispiel in der Schwermetallindustrie notwendig, wo mit hohen Temperaturen gearbeitet wird. In Tätigkeitsfeldern, in denen Schutzkleidung unterschiedliche Normen erfüllen muss, kommt Multinormkleidung zum Einsatz. Je nach Ausführung, bietet die Bekleidung vielseitigen Schutz, beispielsweise vor Störlichtbögen, Hitze und Flammen oder auch flüssigen Chemikalien.

Bei Tätigkeiten mit Chemikalien benötigen Sie Chemikalienschutzkleidung. Je nach Anforderung und Chemikalie sollte hierfür wiederverwendbare Schutzkleidung oder spezielle Einweg-Schutzkleidung eingesetzt werden. Letztgenannte kommt zum Einsatz, wenn Mitarbeiter mit gefährlichen atomaren, biologischen oder chemischen Stoffen arbeiten.

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Besondere Anwendungsgebiete für Schutzkleidung

Im Folgenden erläutern wir Ihnen einige spezielle Einsatzgebiete für Sicherheitskleidung.

Anforderungen an Flammen- und Schweißerschutzkleidung

Flammschutzkleidung schützt den Träger vor Hitze und Flammen, welche aus Konvektions-, Strahlungswärme, geschmolzenem Metall oder einer Kombination daraus entstehen können. Ein Entzünden der Kleidung oder die Ausbreitung der Flammen soll dadurch verhindert werden.

Schweißerschutzkleidung schützt den Träger vor geschmolzenen Metallspritzern, vor kurzem Kontakt mit Flammen und hält Strahlungswärme ab. Die Kleidung wird in zwei Klassen eingeteilt. Während Produkte der Klasse 1 für gelegentliches Schweißen mit weniger gefährdenden Schweißverfahren geeignet sind, sollte für regelmäßiges Schweißen in gefährdenden Arbeitsplatzsituationen Produkte der Klasse 2 eingesetzt werden. Für den optimalen Schutz des Trägers muss der Körper komplett mit der Schutzkleidung bedeckt sein.

Hitzeschutzkleidung für unterschiedliche Beanspruchungen

Abhängig vom Arbeitsplatz des Mitarbeiters in einem Heißbetrieb ist Hitzeschutzkleidung für leichte oder schwere Beanspruchungen notwendig. Im Falle von leichten Beanspruchungen darf das Material bei kurzzeitigem Kontakt mit Flammen nicht länger als zwei Sekunden weiterbrennen.
Hitzeschutzkleidung für schwere Beanspruchungen soll bei kurzzeitiger Einwirkung einer Flamme oder vor feuerflüssigen Massen schützen. Sie kann über der Wärmeschutzkleidung für leichte Beanspruchung und für eine Zeitspanne von mindestens 30 Minuten getragen werden. Bei intensiver Flammeneinwirkung muss ggf. ein anderer Schutz gewählt werden.

Chemieschutzanzüge zum Schutz vor gefährlichen Stoffen

Chemikalienschutzkleidung verhindert Verletzungen durch flüssige, feste oder gasförmige Chemikalien und hält Gefahrstoffe ab. Gesonderte Normen zu dieser Art der Schutzkleidung helfen bei der Orientierung, denn die Kleidungsstücke müssen auf die am Arbeitsplatz vorkommenden Chemikalien abgestimmt sein.

Komfort und praktische Hinweise

Funktionales Design für optimalen Tragekomfort

Um die Akzeptanz der Schutzkleidung bei den Mitarbeitern zu erhöhen, achten Hersteller nach Möglichkeit auf einen angenehmen Tragekomfort und ein funktionales Design. Praktische Eigenschaften für eine Auswahl können je nach Anwendungsbereich sein:

  • besonders leichtes Gewicht (z.B. bei Schweißerjacken)
  • verschweißte Nähte
  • versteckte Reißverschlüsse (z.B. bei Hitze- und Flammenschutz)
  • verstellbare Armbündchen
  • kürzere Front bei Jacken für mehr Bewegungsfreiheit

Optimale Pflege von Schutzkleidung

Schutzkleidung muss sich immer in einem einwandfreien Zustand befinden, damit sie den Träger optimal vor den Gefahren an seinem Arbeitsplatz schützen kann. Beispielsweise darf Warnschutzkleidung nicht dreckig sein, damit sie ihre Schutzfunktion bei schlechten Sichtverhältnissen erfüllen kann. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen ebenso notwendig wie die richtige Pflege der Warn- oder Sicherheitskleidung. Achten Sie auf die Waschtemperaturen der jeweiligen Modelle und tauschen Sie beschädigte Schutzkleidung aus.

Umfangreiches Produktsortiment und persönliche Beratung

In unserem Produktsortiment finden Sie ausgewählte Schutzkleidung namhafter Hersteller, die sich durch hohe Qualität, hochmoderne Materialien und angenehmen Tragekomfort auszeichnen. Ob Warnschutzkleidung, Flammen- und Schweißerschutzkleidung, Chemikalienschutzkleidung oder Multinormkleidung – sie entsprechen den neuesten Sicherheitsstandards und Normen.

Sie möchten Ihren Betrieb mit persönlicher Schutzausrüstung ausstatten? Unser kompetentes Team aus PSA-Spezialisten unterstützt Sie dabei – von der Gefährdungsbeurteilung über die Produktauswahl bis hin zu Tragetests und der Schulung Ihrer Mitarbeiter. Wir beraten Sie persönlich, per Telefon und per E-Mail.

Die wichtigsten Normen für Schutzkleidung im Überblick

Der Arbeitgeber ist für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz seiner Mitarbeiter verantwortlich. Deshalb muss er ihnen die erforderliche Schutzkleidung für ihre berufliche Tätigkeit kostenlos zur Verfügung stellen, die für den jeweiligen Anwendungsbereich zertifiziert ist. Die Norm EN ISO 13688:2013 regelt allgemeine Anforderungen an die Schutzkleidung wie Ergonomie, Alterung, Größenbezeichnung, Kennzeichnung, Unschädlichkeit, Verträglichkeit und Informationen, die der Hersteller mit der Schutzkleidung liefern muss. Sie darf nur in Kombination mit anderen Normen angewendet werden.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe spezifischer Normen:

  • EN ISO 20471:2013/2017 – Hochsichtbare Warnkleidung
  • EN 1149 – Kleidung gegen elektrostatische Aufladung
  • EN ISO 11612:2015 – Schutzkleidung zum Schutz gegen Hitze und Flammen
  • EN ISO 11611:2015 – Schutzkleidung für Schweißen und verwandte Verfahren
  • EN ISO 14116: Schutzkleidung zum Schutz gegen Flammen mit begrenzter Flammenausbreitung
  • EN 61482-1-2: Schutzkleidung gegen die thermischen Gefahren eines Lichtbogens bei Arbeiten unter Spannung

Normen zum Chemikalienschutz:

Piktogramme in folgender Reihenfolge: Gasdicht, Nicht gasdicht, Flüssigkeitsdicht, Sprühdicht, feste Partikel, begrenzter Schutz gegen flüssige Chemikalien, Schutz gegen radioaktive Kontamination, Schutz gegen Infektionserreger, Schutz gegen Pestizide.

Häufige Fragen zu Schutzkleidung

Wann muss bei Schweißarbeiten ein Schweißerschutzanzug getragen werden?

Wenn das Schweißen oder Brennschneiden eine Dauertätigkeit ist oder die örtlichen Gegebenheiten dies erforderlich machen, sollte ein Schweißerschutzanzug getragen werden.

Darf zertifizierte Warnschutzkleidung durch einen Aufdruck oder Emblem verändert werden?

DIN EN 20471 legt Leistungsanforderungen an die Farbe des Materials der Warnschutzkleidung sowie an das retroreflektierende Material fest, nach denen die Kleidung und das Material geprüft bzw. zertifiziert wird. In dieser Norm sind die notwendigen Grundflächen des fluoreszierenden Materials, sowie die Fläche der Reflexstreifen festgelegt. Hieraus ergeben sich die verschiedenen Schutzklassen (Klasse 1,2 oder 3) der Warnkleidung.

Eine Veränderung geprüfter Warnschutzkleidung durch eine Veredelung (z.B. Direkteinstickung oder Aufbringung eines Emblems) kann die Fläche des fluoreszierenden Hintergrundmaterials soweit verkleinern, dass die geforderte Mindestfläche der Schutzklasse nicht mehr erreicht wird. Dies kann dazu führen, dass die Kleidung in gewissen Bereichen die Anforderung nicht mehr erfüllt.

Zertifizierte PSA darf grundsätzlich nicht verändert werden, wenn die Einhaltung der sicherheitstechnischen Anforderungen nicht mehr gewährleistet werden kann.

Darf im Sommer in kurzen Hosen gearbeitet werden?

Dies kann nur durch eine Gefährdungsbeurteilung geklärt werden. In Arbeitsbereichen mit hohem Verletzungsrisiko ist das Arbeiten in kurzen Hosen nicht sinnvoll. In manchen Bereichen wie z.B. der Abfallwirtschaft darf beispielsweise generell nicht mit kurzen Hosen gearbeitet werden.

Haben Sie Fragen? Wünschen Sie eine PSA Beratung?

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